SKM Törn auf der Ostsee

Der Stralsunder Yachthafen war am Samstag Mittag Treff- und Startpunkt für unseren SKM-Törn auf der Ostsee. Mit einer Bénéteau First 47.7 sollte es gen Norden gehen.

Nach einer Besprechung mit dem Skipper und einem Check des Wetters wurde schnell klar, dass unser erstes Ziel Bornholm bei Winden aus Nordost schwer zu erreichen war. Der Wind ist ja nun mal der beste Freund des Seglers und so war klar, dass wir nicht um jeden Preis gegen ihn ankämpfen würden.

Eine alternative Route war schnell gefunden. Das Ziel für die nächste Übernachtung war die Insel Møn. Danach sollte es durch den Falsterbo-Kanal nach Kopenhagen gehen.

Und so stach unsere achtköpfige Mannschaft, nach einer ausführlichen Einweisung, am Sonntag in See. Bei leichtem Wind führte uns das betonnte Fahrwasser von Stralsund bis zur Insel Hiddensee aufs offenen Meer. Der eine oder andere Geisterfahrer in der Fahrrinne sorgte dabei für Spannung. Mit Gelassenheit und genügend Abstand ließen wir diese aber an Steuerbord passieren.

 

Das kleine verschlafene Klintholm Havn nahm uns am Abend in Empfang und so war die erste Etappe geschafft. Es stellte sich heraus, dass die Crew gut harmonierte und gute Stimmung an Bord war. Das von Siggi mitgebrachte Gulasch tat sein übriges.

Dass ein Ablegemanöver mit einem 16m Boot nicht so einfach ist, wenn einen der Wind auf die Pier drückt, durften wir am nächsten Morgen lernen. Nun – ein bischen Hafenkino muss eben auch sein. Mit zwei Tüten Dorsch und Scholle frisch vom Fischer machten wir uns auf den Weg. Vorbei an Kreidefelsen, ähnlich wie auf Rügen, kamen wir am späten Nachmittag am Falsterbo-Kanal an. Die Brücke am Ende des Kanals öffnet jede Stunde und so war ein entsprechendes Timing angesagt. Unmittelbar hinter der Brücke steuerten wir einen Hafen mit tollem Blick auf die Øresund-Brücke an.

 

Der nächste Segeltag begann vor Sonnenaufgang, denn wir wollten gegen Mittag bereits in Kopenhagen sein, um einen guten Liegeplatz zu ergattern. Der Stander der SKM bewegte sich nur sporadisch am Mast und so mussten wir die meiste Strecke unter Motor zurücklegen. Die große Brücke zur rechten und ein Offshore-Windpark zur linken, ging es auf die dänische Hauptstadt zu. Das Fahrwasser von dicken Pötten wurde gekreuzt und so ging es am Flugplatz und großen Industrieanlagen vorbei ins schöne Kopenhagen. Wir arbeiteten uns bis ins Herz der Großstadt vor und legten das Boot in eines der vielen Kanäle. Die Begeisterung war groß, ob des zentralen Platzes. Zu Fuß konnten wir alle Sehenswürdigkeiten erreichen (Die kleine Meerjungfrau durfte dabei natürlich nicht fehlen ;-) Bei Temperaturen um die 30° C fragten wir uns, ob wir nicht doch im Mittelmeer gelandet waren. Die Fahrradstadt Kopenhagen strahlte geradezu ein mediterranes Flair aus.

 

Doch schon am nächsten Tag ging die Reise weiter. Ein kurzes aber heftiges Gewitter entlud sich zum Abschied über unseren Köpfen. Zurück durch den Falsterbo-Kanal segelten wir an der schwedischen Küste entlang nach Ystad. Der Wind zwang uns aufzukreuzen und so waren wir erst gegen 23 Uhr vor Ort. Das Ziel Bornholm war nun endgültig gestrichen. In der Dunkelheit wurden die Ansteuerungslichter gesucht und damit der Weg in den Hafen gefunden. Das anschließende Anlegerbier hatten wir uns wahrhaft verdient.

Nach einer kurzen Nacht ging es bei fantastischem Wind und teilweise 10kn Fahrt in Richtung Süden. Verkehrstrennungsgebiete und Fischernetze vor Rügen, ließen keine Langeweile aufkommen. Glücklicherweise verriet uns der Kartenplotter kreuzende Riesen mit Kurs und Geschwindigkeit. So erreichten wir die Kreidefelsen der Insel Rügen und machten unser Boot im Hafen von Sassnitz fest.

 

Die letzte Etappe führte uns durch den Greifswalder Bodden zurück nach Stralsund. Dabei wurde nochmal geankert, gebadet und der Kühlschrank geplündert. Trotz “Vollverpflegung” war natürlich wieder viel zu viel an Bord gekommen. Dass wir vor dem Biervorrat kapitulieren würden, war uns klar. Durch ein Missverständnis war doppelt eingekauft worden. Nun ja, wir hätten uns jedenfalls in Skandinavien mit dieser Währung aus jeder Lage freikaufen können :)

Ein wunderbarer Ostseetörn bei sommerlichem Wetter ging am folgenden Tag in Stralsund zu Ende. Unser Skipper Holger hat mit seiner ruhigen Art das Beste an Seemannschaft aus allen herausgeholt. Herzlichen Dank dafür!